Schon in der Steinzeit haben die Menschen erkannt, dass die Häute und Felle der von ihnen erjagden Tiere einen sehr guten Schutz des Körpers bieten, in Form von Kleidung oder Zelten z.B..
Jägern und Sammler versuchten damals, restlos alles vom Tier zu verwerten, und stellten aus den Tierhäuter Leder her. Wie unsere Urahnen es schafften, die Tierhäute zu gerben und sie somit haltbar zu machen, war wohl ein längerer Prozess mit vielen Zufallserkenntnissen. Ließen sie die Tierhaut einfach trocknen, wurde diese steinhart. Ließ man die Haut feucht, verweste sie.
ERSTE GERBMETHODEN
Irgendwann entdeckte der Mensch, dass Tierhäute bei Behandlung mit natürlichen Produkten wie Baumrinden oder Alaunstein zu einem weichen, haltbaren Leder wurden. Oder man kaute die Tierhaut und machte sie mit Ölen und Fetten weich.
Eine Methode, die übrigens noch bis heute bei den Eskimos üblich ist. Andere Höhlenmenschen verhingen die Eingänge ihrer Höhlen mit Tierhäuten zum Schutz und entdeckten dabei (wohl zufällig), dass der Rauch vom Lagerfeuer die Häute weich und haltbar machte.
Dass die pflanzliche Gerbung bereits im 4. Jahrtausend vor Christus im alten Ägypten bekannt war, weiß man durch Verzierungen auf einem Sarkophag, in denen Szenen mit Gerbern dargestellt sind. Und auch im Grab Tutanchamuns fand man (alaungegerbtes) Leder in gutem Zustand. Der Gerberberuf war damals hoch angesehen, Lederartikel zählten als sehr wertvoll. Ägypter aus höheren Gesellschaftsschichten trugen z.B. lederne Sandalen.