Wie wird Leder hergestellt?

Die Herstellung von Leder, vor allem das Gerben, ist ein aufwändiger Prozess mit vielen einzelnen Teilschritten. Gerben ist das Haltbarmachen, also Konservieren von tierischer Haut zum Zwecke der Nutzung / Verarbeitung.

Von der Tierhaut zum edlen Leder
Für Möbelleder kommt fast nur Rindsleder in Frage, da es genügend Stabilität und Dicke aufweist und dadurch besonders strapazierfähig ist. Tierhäute sind ein Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie und der Rohstoff für die Lederherstellung. Die Gerbereien erhalten die Tierhäute meist über Rohwarenhändler aus den Schlachthöfen. 
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Rohhautlager

Zuerst werden die Rohhäute sortiert. Dann muss die Haut gewaschen und vom Dung und Verunreinigungen befreit werden. Anschließend wird die Haut „geäschert“. Dabei werden die Haare entfernt und das Kollagengefüge der Haut aufgelockert. Danach werden Fleisch, Fett- und Bindegewebereste abgeschabt. Den Job übernimmt eine spezielle „Entfleischmaschine“. In mehreren Arbeitsschritten wird die Haut nun durch verschiedene Prozesse wie Entkälken, Beizen und Pickeln für die eigentliche Gerbung empfänglich gemacht.

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Wasserwerkstatt

Hier erfolgen das Waschen, das Enthaaren, das Entfleischen, Entkälken und Beizen. Blöße ist das Ergebnis der Wasserwerkstatt

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Gerbung

Durch Behandlung mit Gerbstoff(en) wird die tierische Haut langfristig konserviert, die Festigkeitseigenschaften des entsandenen Leders verbessert und vor Oxidation/Verwesung schützt. Hauptgerbarten sind heutzutage die Chromgerbung, die pflanzliche/vegetabile Gerbung (mittels Baumrinden und -hölzern, Wurzeln oder Blättern bestimmter gerbstoffhaltiger Pflanzen) oder die pflanzlich synthetische Gerbung.

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Nasszurichtung

In diesem Schritt wird das Leder abgewelkt (durch Auspressen dem Leder Feuchtigkeit entziehen), evtl. gespalten (je nach Lederdicke), mit Anilinfarbe durchgegefärbt, gefettet, evtl. nachgegerbt und imprägniert.

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Trocknung

Durch Aufhängen, Spannen auf Rahmen oder anderen Möglichkeiten wird das Leder gut getrocknet.

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Zurichtung

Diese abschließenden Arbeiten dienen dazu, die Oberflächeneigenschaften des Leders zu gestalten. So wird z.B. auf das bereits mit Anilinfarbe durchgefärbte Leder eine zusätzliche Pigment/Farbdeckschicht aufgebracht, welche das Leder stapazierfähiger und pflegeleichter macht. Das entstandene Leder wird deshalb als pigmentiertes oder gedecktes Glattleder bezeichnet. Um eine ansprechende Optik zu erzielen, werden gedeckte Leder zusätzlich mit einer Prägewalte die spezielle Lederstruktur aufgeprägt.

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Fertiges Leder

Hat das fertige Leder die abschließende Qualitätskontrolle bestanden, kann es je nach Einsatz verwendet werden. Die Möbelhersteller setzen es als Posterbezug ein, die Bekleidungsindustrie fertigt daraus Modeartikel, Schuhe, Taschen usw.. Man findet Leder auf Autositzbezügen, im Reitsport bei Sattel und Trensen u.v.m.


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