Ledermöbel online kaufen?

Der Kauf eines neuen Ledersofas sollte eine wohl überlegte Entscheidung sein. Ledermöbel ist aufgrund des hochwertigen Bezugsmaterial ziemlich hochpreisig, da sollte man beim Kauf kein Risiko eingehen.

Unserer Ansicht nach geht beim Kauf von Ledermöbel nichts über ein erstes Begutachten "in echt". Gerade bei Leder spielt die Haptik, also das Anfühlen, eine große Rolle. Wie fühlt sich das Leder an, ist es weich und griffig oder eher kalt und starr? Ist der Lederbezug einwandfrei oder gibt es sichtbare "Unschönheiten", die einen stören?

Und dennoch ist es durchaus möglich, das neue Ledersofa im Internet zu bestellen. Was Sie dabei beachten sollten, haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Tipps zum Möbelkauf im Internet

Vorsicht bei "Schnäppchen"

Oft entpuppen sich Super-Sparpreise im Internet als reines Lockangebot. Gutes Leder hat seinen Preis, auch bei Onlinehändlern. Prüfen Sie genau:

  • Gibt es Ansprechpartner, die im Falle eines Problems / einer Frage erreichbar sind?
  • Gibt es vllt. ein Geschäft, in dem man das Möbel vor Ort sehen kann?
  • Informieren Sie sich im Impressum und in der AGB's über den Betreiber des Shop, Wirderrufsrecht, Reklamationsanspruch usw.

Echtleder?

Nicht selten findet man bei der Materialbezeichnung "verschleierte" Beschreibungen. Stellen Sie sicher:

  • Handelt es sich wirklich um Echtleder?
  • Nicht selten wird Echtleder suggeriert, in Wirklichkeit handelt es sich dann um Kunstleder, welches mit schmückenden Bezeichnungen wir "Textilleder", "Ledertex" oder "veganes Leder" verschleiert wird.
  • Ist die komplette Garnitur aus Echtleder oder nur Teilbereiche?

Rechnung / Lieferbeleg

Oft legen Onlinehändler der Lieferung keine Rechnungen bei.

  • Verlangen Sie immer die Ihnen gesetzlich zustehende Handelsrechnung und beachten Sie, dass die Produktbeschreibung (Materialangaben/ Lederbezeichnungen) angegeben ist. Sonst haben Sie keinen Beleg bei Reklamationen.
  • Drucken Sie zur Sicherheit bei Abweichungen einen Bildschirmausdruck des Angebots für den Kauf mit aus.

Recht auf Material-Informationen

Nach dem Gesetz über die Bereitstellung von Produkten auf dem Markt (Produktsicherheitsgesetz - ProdSG) stehen Ihnen  folgende Auskünfte über das gekaufte Ledermöbel zu.

  • Die genaue Lederbezeichnung, die Lederart (DIN 68871), die Lederdicke, die Lichtechtheit und die Reibechtheit (Trocken, Nass, Schweiß).
  • Fragen Sie nach diesen Informationen schon vor dem Kauf. Verlangen Sie diese gesetzlich vorgeschriebenen Angaben spätestens nach dem  Kauf. Erhalten Sie die nicht fristgemäß, besteht evtl. Anspruch auf Rückgabe der Möbel.

Hersteller-Informationen

Fragen Sie nach, welche Firma der Hersteller ist, wo das Leder herkommt oder wo es gegerbt wurde.

Handelt es sich bei dem Hersteller z.B. um einen namhaften Polstermöbelhersteller aus Deutschland / Europa (z.B. ROLF BENZ, COR, W.Schillig, Koinor, Dietsch, Erpo, PM Oelsa), so kann man sich meist auf die Marke verlassen.

Lassen Sie sich ruhig überprüfbare Referenzen geben.

Bewertungen

Die meisten Onlinehändler sind einem Bewertungssystem angeschlossen. Bei seriösen Bewertungsportalen ( (z.B. Trusted Shops) kann man sich meistens auf die Bewertungen verlassen. 

Aber Wachsamkeit beim Lesen von Kundenrezensionen ist dennoch geboten.

  • Vorsicht bei unbekannten Bewertungs-Siegeln

Unsere Empfehlung: Kaufen Sie Ledermöbel in einem Möbelhaus vor Ort


Leder ist ein sehr sinnliches Bezugsmaterial für Polstermöbel. Es ist daher ratsam, beim Möbelhändler vor dem Kauf das Leder anzufassen und zu fühlen. 

Vorteile:

  • Das Verkaufspersonal im Möbelhaus ist meistens fachkundig und engagiert 
  • Stellen Sie dem Verkauf konkrete Fragen zum Leder, der Lederherkunft und zum Service z.B. Reklamationen oder Beanstandungen. 

Aber auch beim Kauf der Ledercouch im Möbelhaus sollten Sie auf Folgendes achten:

  • Vorsicht bei absoluten Schnäppchen-Angeboten. Gibt es einen "Haken"?
  • Ist die Materialbeschreibung klar? "Textilleder", "Ledertex", "Napalonleder" sind kein Echtleder, sondern Kunstlederarten. Oft wird die Angabe "verschleiert" oder manchmal ist die Bezeichnung gar falsch.
  • Prüfen Sie die genaue Produktbeschreibung (Materialangaben/Lederbezeichnungen) im Auftrag und in der Rechnung. Vor allem die Lederart und -bezeichnung muss präzise angegeben sein, sonst haben Sie keinen Beleg bei Reklamationen. Bewahren Sie das Infomaterial zusammen mit dem Lieferschein und der Rechnung auf.
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