Experten-Tipps

Neue Ledercouch? 

Was man vor dem Kauf eines neuen Ledersofas bedenken sollte

Wer sich für feine und hochwertige Ledermöbel entscheidet, möchte viele Jahre lang daran Freude haben. Gerade bei der Anschaffung eines neuen Ledersofas ist man gut beraten, sich vor dem Kauf bestmöglich zu informieren.

Wir haben Ihnen hier einige nützliche Tipps und Informationen zusammengestellt.

Informieren Sie sich vorab gut über die geeignete Lederart!

Die Wahl der richtigen Lederart entscheidet darüber, ob Sie mit dem Ledersofa glücklich werden oder nicht.

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Welches Leder?

Die Wahl der richtigen Lederart entscheidet darüber, ob Sie mit dem Ledersofa glücklich werden oder nicht.

Naturmerkmale

Individuelle Merkmale der Lederhaut sind typisch für Echtleder und stellen keinen Reklamationsgrund dar.

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Online kaufen?

Kann man ein Ledersofa online kaufen, ohne vorheriges Probesitzen und Befühlen der Oberfläche?

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Echt- o. Kunstleder?

Beide Materialien haben ihre Berechtigung, man muss nur gut über die Eigenschaften Bescheid wissen.

Was man vor dem Kauf eines Ledersofas beachten sollte

Entscheidung gut überlegen

Leider erleben wir immer wieder, dass die Beratung beim Kauf von Ledermöbeln im Möbelhaus nicht zufriedenstellend ist. Viele Verkäufer haben über Leder nur Halbwissen und können so auch keine optimalen kundenspezifischen Empfehlungen aussprechen. Informieren Sie sich am besten selber über die Eigenschaften verschiedener Lederarten.

→ Weiterlesen

Wie sieht Ihr Sofa-Alltag aus?

  • Wird das Sofa "zum Leben" benutzt oder eher geschont? Wird darauf gegessen und getrunken? Sind Haustiere darauf erlaubt?
  • Sind Sie zu einer regelmäßigen, vorbeugenden Pflege bereit oder reagieren Sie nur im akuten Fall eines Fleckes?

→ Persönliche Checkliste als Entscheidungshilfe

Möbelhersteller

Fragen Sie nach dem Hersteller des Möbels: Renommierte deutsche Polstermöbelhersteller (z.B. ROLF BENZ, COR, Koinor, W.Schillig u.a.) verwenden i.d. Regel auch hochwertige Leder.

Polstermöbel, welche in Fernost gergestellt werden, verwenden oft "optisch geschönte", aber minderwertige Lederqualitäten.

Genaue Leder-Information

Sie haben als Käufer das Anrecht auf die Information der genauen Lederbezeichnung, der Lederart (nach DIN 68871) und weiteren Eigenschaften.  Lassen Sie sich VOR dem Kauf all diese gesetzlich vorgeschriebenen Informationen geben, um sicher zu gehen, dass Sie auch die von Ihnen gewünschte Lederart. Haben. Die Information "Leder der Preisklasse 1" hilft Ihnen im Garantiefall nicht weiter.

Echtleder / Kunstleder

Prüfen Sie vorher, ob auch wirklich ALLE Flächen des Sofas aus Echtleder sind.

Es gibt im günstigen Preisbereich auch Modelle, bei denen z.B. nur die Sitzflächen aus Echtleder sind, andere Teile sind mit Kunstleder bezogen.

Geschmack und Budget

Nicht zuletzt ist die Wahl der Lederart eine Frage des persönlichen Geschmacks und Budgets.

Je edler die Lederart, desto teurer (und leider auch pflegeaufwändiger).

Informieren Sie sich gut über die geeignete Lederart


Die Wahl der richtigen Lederart entscheidet darüber, ob Sie mit dem Ledersofa glücklich werden oder nicht. Nicht nur der Möbelhandel, sondern auch manche Sofa-Hersteller bezeichnen Leder leider oft als unempfindliches Polstermaterial, „nur mit einem feuchten Tuch abwischen“ reicht als Pflegeaufwand. Doch gerade bei empfindlichen Lederarten wie Rein-Anilin oder Nubukleder reicht das eben nicht aus, um lange Freude an der Ledercouch zu haben.

Weil die Wahl des richtigen Leders beim Sofakauf so wichtig ist, haben wir Ihnen nützliche Infos als Entscheidungshilfe hier zusammengestellt:

Normen für Möbelleder

Die Normen für Möbelleder werden großteils von den Lederherstellern und Möbelherstellern festgelegt und sind daher auch nicht sehr streng. Ob bei UV-Empfindlichkeit, Fettempfindlichkeit oder Pflegeleichtigkeit. Gelegentlich kommt es daher vor, dass die Prüfung ein Leder als innerhalb der Norm bestätigt, der Kunde aber ohne eigenes Verschulden nach wenigen Jahren eine unansehnliche Garnitur hat. Die Hersteller haben es aber auch nicht einfach. Die schönen Leder sind empfindlicher und die pflegeleichten Leder sind weniger attraktiv und fühlen sich kälter und steifer an. Beides geht nicht auf einmal.

Es gibt auch zahlreiche Reparaturprodukte und Lederreparaturbetriebe. Aber man muss sich bei Problemen rechtzeitig an einen Fachbetrieb wenden. Häufig melden sich Möbelbesitzer viel zu spät, und man hätte einige Jahre vorher noch viel leichter und preiswerter helfen können.

Es gibt engagierte Möbelhäuser (meist Familienbetriebe), die sehr gute Beratung und einen hervorragenden Kundendienst bieten. Bei großen Möbelketten ist das Personal tendenziell weniger engagiert und die Kontakte sind häufig wechselnd oder über fremde Dienstleister. Da Möbel nicht leicht verschickbar sind und viele Reparaturen nicht Vorort gemacht werden können, sind die Kosten eines guten Services sehr hoch. Viele Hersteller scheuen diese Ausgaben.

Tendenziell gibt es aber Hersteller, die aufgrund ihrer Qualität oder Vorsicht bei der Lederauswahl herausragend sind. Z. B. sind die Möbel, die als „Long Life“-Leder von verschiedenen Anbietern verkauft werden, tendenziell unempfindlicher. Diese Kunden rufen einen Lederfachbetrieb eher später auf und sind nicht unzufrieden. Diese Leder liegen meist in der mittleren Preisklasse.

Auch hochpreisige Möbel haben meist eine gute Qualität. Bei den teureren Anbietern fällt insbesondere DE SEDE auf. Die Preise sind extrem hoch, aber auch die Kundenzufriedenheit. Die Lederqualität ist im Vergleich zu anderen hochpreisigen Anbietern offensichtlich besonders gut.

Nachfragen: Woher kommt das Leder für mein Sofa?

Die wenigsten Ledermöbel werden in Deutschland hergestellt und die wenigsten Leder stammen von deutschen Kühen und wurden in Deutschland gegerbt. Um Umkehrschluss ist aber auch nicht alles aus anderen Ländern schlecht. Aber je exotischer die Länder sind, desto vorsichtiger sollten sie sein.

Herkunft der Möbel: Polen ist vermutlich die Möbelfabrik für Europa und hat keinen schlechten Ruf. Natürlich machen auch andere europäische Länder gute Möbel. Möbel aus Asien haben den Ruf besonders billig zu sein. Entsprechend ist auch die Qualität. Daher immer fragen, wo die Möbel produziert wurden.

Herkunft des Leders: Für Möbel wird i.d.R. Rindsleder verarbeitet. Rinder gibt es zwar überall auf der Welt, aber die Haltung der Tiere ist unterschiedlich und daher auch die Qualität der Rohware. Süddeutsche Rohware gilt als besonders gut. Die Tiere werden optimal gehalten und gepflegt. Rindsleder kommt auch aus Südamerika oder Indien. Zwar kann man nicht pauschal sagen, dass Leder aus "exotischen" Ländern schlechter ist, aber man muss dann schon genauer hinschauen.

Standort der Gerberei: Gerbereien in Nordeuropa werden erfahrungsgemäß viel strenger überwacht als im Süden von Europa und in exotischen Ländern. Wenn Leder von "hoher Qualität" und "schadstoffarm" und "geprüft" verkauft wird, sollte der Standort der Gerberei eine Rolle spielen. Zwar gilt auch hier nicht, dass alle Gerbereien an exotischen Standorten schlechtere Leder machen, aber tendenziell ist Leder aus Nordeuropa sicherer in der Qualität.

Stärke des Leders

Viele Faktoren haben einen Einfluss auf die Bildung von Falten und Beulen (Sitzmulden oder Sitzspiegel) im Leder:

  • Dicke des Leders
  • Elastizität oder Dehnfähigkeit
  • Größe der Flächen
  • Weichheit der Unterpolsterung
  • Straffheit des Lederbezugs

Je dicker ein Leder ist, je weniger elastisch es ist, je kleiner die Flächen sind, je fester die Polsterung ist und je straffer das Möbel bezogen ist, desto weniger kommt es zu solchen Erscheinungen.

Viele Kunden gehen davon aus, dass ein dickeres Leder viel länger hält. Der Grund, warum ein Ledermöbel nicht mehr schön oder brauchbar ist, ist meist die Optik. Lederschäden wie Flecken, Abriebspuren, Verbleichungen, Trockenbrüche etc. machen ein Möbelstück unbrauchbar oder wertlos. Erst wenn die Optik schon lange nicht mehr vorhanden ist, reißt das Leder dann irgendwann ein. Ein dickeres Leder reißt zwar nicht so schnell ein wie ein dünneres, aber auch ein schäbig aussehendes Dickleder ist kein Vorteil. Rindsleder sind sehr reißfest. Nur Spaltleder reißen leichter ein. Bei Billigangeboten sollte man bei einer möglichen Wahl zwischen „Dick“ und „Dünn“ das dicke Leder wählen.

Farbe des Leders

Grundsätzlich sind dunklere Farben "pflegeleichter" als helle Farben. Auf hellen Oberflächen sind Veränderungen deutlich sichtbarer und daher auch pflegeintensiver und empfindlicher. Das Problem der "Jeansabfärbungen" bzw. überhaupt die Abfärbung von Textilien auf Leder und Kunstleder haben stark zugenommen, und im "Kleingedruckten" entziehen sich die Hersteller der Haftung. Daher sollte man bei besonders hellen Oberflächen auch besonders vorsichtig sein. Sollten Verfärbungen auftreten, sollte man schnell reagieren. Je schneller gereinigt wird, desto größer sind auch die Erfolgsaussichten.

Auch besonders leuchtende bzw. grelle Lederfarben sind empfindlicher. Sie sind nicht so leicht herzustellen und neigen auch schneller zu Verfärbungen durch Textilien und bleichen auch leichter aus.

Ledermöbel - 5 Jahre Garantie

Neben der gesetzlichen Gewährleistung bieten einige Möbelhersteller längere Garantiezeiten an. 5 Jahre werden bei Ledermöbeln oft geboten. Einen besonderen Augenmerk sollte man dann auf das Kleingedruckte halten. Die gesetzliche Gewährleistung kann nur im geringen Umfang eingeschränkt werden.

Eine Garantie ist aber eine freiwillige Zusage des Herstellers. Lesen Sie sich genau durch, was eigentlich garantiert wird. Oft sind die Begriffe vernebelt oder es sind selbstverständliche Dinge, die eigentlich auch nie geschehen, die durch die Garantie abgesichert werden. Die Malheure, die einem Möbelbesitzer wirklich passieren können, sind oft ausgeklammert. Fragen Sie nach konkreten Fällen, die von der Garantie eingeschlossen sind und lassen Sie es sich in den Garantiebedingungen zeigen und prüfen Sie selber im Kleingedruckten, ob es zutreffend ist. Stellen Sie sich Schäden vor, die Sie von der Garantie als abgesichert erwarten und schauen Sie auch hier im Kleingedruckten nach, ob sie wirklich abgesichert sind.

Möbelgarantien verlängern - Spezialimprägnierungen

Manche Möbelhäuser bieten zu den gekauften Polstermöbeln eine "Spezialimprägnierung" gegen Aufpreis mit "Garantien" an. Diese Angebote stammen dann i. d. R. nicht vom Möbelhersteller, sondern von Fremdfirmen. Viele Möbelhersteller schließen ihre eigene Gewährleistung aber aus, wenn die gekauften Möbel mit fremden Produkten behandelt werden. Sollte der Möbelhersteller seine Gewährleistung ausschließen, wenn Fremdprodukte aufgetragen werden, dann ist das keine Empfehlung für diese Zusatzleistung. Dazu sollte man sich im Kleingedruckten genau anschauen, was eigentlich "garantiert" wird und wie im Schadensfall reguliert wird. Viele typische Lederschäden sind dort von der "Garantie" ausgeschlossen. Daher sollte man immer prüfen, welche Gefahren man sich selber vorstellen kann, und ob diese dann in den Garantieleistungen enthalten sind.

Folgendes sollte man bei solchen Garantieren auf jeden Fall beachten:

  • Fragen Sie nach, ob die Möbel von Herstellerseite noch nicht ausreichend geschützt sind. I.d.R. sind Möbel ab Hersteller gebrauchstauglich und bestmöglich geschützt.
  • Wichtig! Lassen Sie sich im Vertrag schriftlich bestätigen, dass der Möbelhersteller die Imprägnierung für seine eigenen Möbel empfiehlt.
  • Wichtig! Lassen Sie sich im Vertrag schriftlich bestätigen, dass die Gewährleistung vom Hersteller der Möbel bestehen bleibt. I.d.R. erlischt die Herstellergewährleistung, wenn Fremdprodukte auf die Möbel kommen.
  • Prüfen Sie genau nach, was eigentlich die Garantieleistung über die gesetzliche Gewährleistung hinaus ist. Oft gibt es nur blumige Beschreibungen oder "Kleingedrucktes". Überlegen Sie sich Fälle, wo Sie die Leistung erwarten und lassen Sie sich das im Vertrag zeigen, wo es steht. Lassen Sie sich einen typischen "Garantiefall" erklären und prüfen Sie auch dann, wo das im Vertrag steht.

Die richtige Lederpflege

Durch eine regelmäßige Pflege halten alle Lederarten länger und bleiben auch unempfindlicher. Da die Schäden aufgrund von Pflegemangel aber erst nach der Garantie- oder Gewährleistungszeit auftreten, wird dieses Thema beim Verkauf meist gar nicht angesprochen. Reinigung und Pflege wird von Seiten des Verkaufs oft als negativ belegt betrachtet und daher wird es gerne mit Empfehlungen wie „Das Leder hier ist so gut, das braucht keine Pflege“ beantwortet. Dazu ist häufig auch kein Wissen darüber vorhanden, welches Leder wie am besten gepflegt wird. Treten später Probleme auf, wird häufig unterstellt, man hätte zu sparsam oder falsch gereinigt und gepflegt. Lassen Sie sich daher immer einen Reinigungs- und Pflegeanleitung aushändigen und prüfen Sie, ob Ihnen diese verständlich formuliert ist.

Grundregeln im Umgang mit Ledermöbeln

  • Zuerst das Leder überprüfen, ob es absorbierend oder nicht absorbierend ist. Bei absorbierenden Ledern (Anilinleder oder Rauleder) dringt ein verriebener Tropfen Wasser ein und dunkelt das Leder. Bei nicht absorbierenden Ledern perlt Wasser ab. Absorbierende Leder sind empfindlicher.
  • Alle Anwendungen zuerst in einem verdeckten Bereich testen. Insbesondere bei offenporigen Ledern besteht die Gefahr der „Verschlimmbesserung“!
  • Eine regelmäßige Reinigung und Pflege von Möbelledern verhindert das Anschmutzen und verlängert deutlich die Lebensdauer.
  • Bei Verschmutzungen vor der Pflege immer erst reinigen!
  • Das Leder immer von alleine trocknen lassen. Nicht föhnen und nicht direkt in der Sonne trocknen. Das Leder kann sonst schrumpfen.
  • Helle Leder haben das Risiko von „Jeansabfärbungen“. Bei Verfärbungen immer gleich reinigen, um das Einziehen von Farbstoffen zu vermeiden.
  • Alle Produkte immer großflächig von Naht zu Naht einsetzen.
  • Flecken, die in das Leder eingezogen sind, nicht durch starkes Reiben zu entfernen versuchen. Die Oberfläche kann dadurch zusätzlich verletzt werden. Fragen Sie dann lieber einen Lederexperten um Rat.
  • Flecken nie mit starken Lösungsmitteln (Aceton, Nagellackentferner, Terpentin, etc.) zu entfernen versuchen. Die Flecken werden dadurch eher größer.
  • Das Leder nicht mit ungeeigneten Produkten behandeln, z. B. Schuhcreme, Kosmetikcreme, Bohnerwachs etc.
  • Leder verändert sich durch direkte Sonneneinstrahlung oder laufende Heizkörper. Das Leder kann ausbleichen und austrocknen. Diese Einwirkungen daher so weit wie möglich vermeiden. In jedem Fall Lederpflegemittel mit entsprechendem UV-Schutz verwenden.
  • Leder bekommt mit der Zeit Gebrauchsspuren, und manche Leder bleichen mit der Zeit aus. Wenn Veränderungen (Kratzer, Abschürfungen, Flecken, Ausbleichungen etc.) sichtbar werden, sollte man rechtzeitig handeln. Je früher Leder gereinigt und gepflegt sowie Farbschäden angeglichen werden, desto leichter ist das Leder noch über einen langen Zeitraum schön zu halten. Oft wird viel zu spät Rat gesucht.
  • Leder hat eine optimale Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60% und benötigt Luftzirkulation. Bei Luftfeuchtigkeit von über 70% und mangelnder Luftzirkulation kann Leder schimmeln.
  • Farbige Ledermöbel, insbesondere offenporige Leder, Fettleder oder Rauleder sollten nicht direkt an helle Wände mit rauen Oberflächen geschoben werden, um Farbabrieb zu vermeiden. Ein einfacher Test: Mit einem feuchten, hellen Lappen im verdeckten Bereich über das Leder reiben und den Abrieb kontrollieren. Leichter Abrieb ist normal bei diesen Lederarten.



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